Die Kirche San Valentino wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist das bedeutendste Bauwerk von Bussolengo. Der Bau der Kirche verliert sich im Dunkel der Geschichte, das erste Mal erwähnt wird sie in einer Urkunde, die in der Biblioteca Capitolare in Verona aufbewahrt wird. Dem antiken Schriftstück ist zu entnehmen, dass ein gewisser Gilberto, angeblich Bischof von Tiberiade, die Kirche am 12. April 1399 geweiht haben soll, die zuvor von der Venetischen und der Florentiner Garde entweiht worden war, die im Krieg mit den Scaliger lag. Die Kirche San Valentino war die heilige Schwelle für alle, die von der Straße Molinara kommend die Ortschaft betraten. Die Straße führte von Villafranca nach Sommacampagna und wurde von den Bauern benutzt, die zu den Mühlen an der Etsch unterwegs waren.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde das Gebäude mit zwei großartigen Freskenzyklen geschmückt, einem in der Kirche und einem außen an der Kirche, die Szenen aus dem Leben des Heiligen Valentin zeigen. Im südlichen Portikus befindet sich außerdem ein Fresko der Kreuzigung, auf dem Christus zu sehen ist, umgeben von Maria, den Heiligen Macario, Johannes Evangelist und Valentin und Maria Magdalena zu Füßen des Kreuzes.
An der nördlichen Außenmauer befindet sich unter dem Portikus ein Fresko, das St. Valentin, einen gigantischen St. Christophorus und Maria mit dem Kind zeigt. Von weiteren Fresken mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Valentin sind nur noch einige Überreste erhalten.
Das Innere der Kirche wird von einem diffusen Licht erhellt, das durch die Öffnungen in der Fassade und durch die Fenster in die Kirche fällt, von denen sich zwei an der Südwand und zwei an der Nordwand befinden. Beim Betreten der Kirche fallen einem sofort die vielen Fresken auf. An der Südwand befindet sich eine Reihe von Bildern, die in zwei Reihen angeordnet sind. Die Bilder in der oberen Reihe stellen sechs Szenen aus dem Leben des Heiligen Valentin dar, die Fresken in der unteren Reihe zeigen St. Georg und den Drachen, St. Valentin mit Schlangen, St. Jakobus der Ältere, zwei Bilder mit St. Bartholomäus und die Madonna mit Kind.
An der Nordwand in der Kirche sind weitere Fresken zu sehen, die direkt nebeneinander gemalt wurden, die aber auch verschiedenen Epochen und von verschiedenen Malern stammen und sich auch in der Größe unterscheiden. Drei Fresken zeigen ebenfalls den Heiligen Valentin und den Heiligen Antonius und ein Kruzifix mit dem Heiligen Antonius auf der rechten Seite und der Heiligen Maria Magdalena auf der linken Seite.
Geschmückt ist die Kirche auch mit zwei Leinwänden an den seitlichen Altären: Auf der rechten Seite die Grablegung Christi und die weinende Madonna, auf der linken Seite die Madonna mit Kind und die Heiligen Fermo und Rustico.
Die verschiedenen Gemälde werden Künstlern aus der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts zugeschrieben, die der Scuola von Altichieri, Giovanni Badile, Domenico und Francesco Morone zugerechnet werden. In der Kirche befinden sich auch zwei wertvolle hölzerne Statuen, von denen eine das Grab des Giuseppe d’Arimatea (16. Jh.) darstellt und die andere den segnenden St. Valentin auf dem Thron (16. Jh.).